Die Geburtsstunde der Jugendarbeit
am Hohen Kreuz 

 

Der massive Zuzug von Spätaussiedlern Anfang der 90-er Jahre in den Stadtteil Hohes Kreuz und in das dort verortete Übergangswohnheim waren der Auslöser für die Errichtung des Kinder- und Jugendtreffs „Container". Die Katholische Jugendfürsorge der Diözese Regensburg e. V. übernahm gemeinsam mit der Stadt Regensburg die Trägerschaft. Im Jahr 1994 wurden zunächst auf dem Schulgelände und später dann An der Irler Höhe zwei Container aufgestellt. Der Kinder- und Jugendtreff „Container" war geboren – der Anlaufpunkt für die vielen Kinder und Jugendlichen überwiegend aus den ehemaligen GUS-Staaten. 

 

Die Projekte hin zur Gemeinwesen- und Stadtteilarbeit

Aus diesem Engagement der KJF Regensburg sind über die Jahre weitere Projekte entstanden: der Integrative Freizeit- und Sporttreff im Jahr 2003, das Interkulturelle Zentrum im Jahr 2006 sowie das Musik- und Theaterprojekt oder die East Side Story in den Jahren 2009 und 2010. Das Stadtviertel und die bunte Bevölkerungsstruktur, die Integration und das friedliche Miteinander der Menschen verlangten mehr als nur einen Jugendtreff. Durch Sport, durch Angebote zur politischen und gesellschaftlichen Teilhabe und durch integrative und außerschulische Bildungsarbeit ist es den genannten Projekten gelungen, ein kinder- und jugendgerechteres sowie ein familienfreundlicheres Stadtviertel zu gestalten. Zu der klassischen Jugendarbeit des Kinder- und Jugendtreffs „Container" kamen Elemente der Gemeinwesen- und Stadtteilarbeit dazu. 

 

Das Stadtviertel Hohes Kreuz

Das Stadtviertel Hohes Kreuz ist ein besonderes Viertel. Gekennzeichnet durch die Randlage im Stadtosten sowie durch die Mischung von Gewerbe und Wohnen ist hier ein ganz eigener Stadtteil mit einem hohen Anteil an Menschen mit Migrationshintergrund entstanden. Politische Entscheidungen, billigere Mieten sowie selbständiger Zu- und Wegzug haben ein buntes Stadtviertel mit Menschen aus mindestens 30 Nationen und Kulturen entstehen lassen. Diese Besonderheit und diese kulturelle Vielfalt verlangte eine intensivere Zusammenarbeit und Vernetzung der sozialen Institutionen und Einrichtungen vor Ort. 

 

Netzwerk „Runder Tisch am Hohen am Kreuz"

2003 entstand aufgrund der Initiative der beiden Jugendmigrationsdienste der KJF und der Jugendwerkstatt der „Runde Tisch am Hohen Kreuz", das erste Netzwerk dieser Art in Regensburg. Die Bündelung von Ressourcen, der Austausch zwischen den einzelnen Einrichtungen und Institutionen sowie die Optimierung der einzelnen Angebote standen damals wie heute im Vordergrund des Netzwerkes für mehr Toleranz und ein besseres Zusammenleben der Menschen am Hohen Kreuz. Aus zunächst wenigen Einrichtungen wurden mittlerweile 29 Akteure:

  • Jugendmigrationsdienst der KJF Regensburg
  • Jugendmigrationsdienst der Jugendwerkstatt Regensburg e. V.
  • Städtische Grundschule Hohes Kreuz
  • Städtischer Kinderhort Hohes Kreuz
  • Kindergarten St. Franziskus
  • VfR Regensburg e. V.
  • EJSA/Jugendsozialarbeit an Schulen
  • „a.a.a." Arbeitskreis ausländischer Arbeitnehmer
  • Evangelische Kreuzkirche
  • Katholische Pfarrei Mater Dolorosa
  • Neuapostolische Kirche
  • Stadtteilprojekt Ost der Stadt Regensburg
  • Flüchtlingsberatung der Caritas
  • Arabisch-Islamischer Kulturverein
  • Förderverein Schule Hohes Kreuz
  • Bürgerinitiative Hohes Kreuz
  • Bürgerinitiative Asyl
  • Regensburger Flüchtlingsforum
  • BSZ (Berufsschulzentrum Regensburg Land)
  • BRK (Bayerisches Rotes Kreuz)
  • Erziehungsberatungsstelle der KJF Regensburg
  • Landsmannschaft der Deutschen aus Russland e. V.
  • Schützenverein e. V.
  • Kinderzentrum Zuckerschnute
  • Betreuungsstelle für zugewanderte Familien aus Südosteuropa (Stadt Regensburg)
  • Wohngruppe für unbegleitete minderjährige Flüchtlinge (KJF/ St.Vincent)
  • BIC im Candis (VHS)
  • Koordinierungsstelle für Flüchtlinge (Stadt Regensburg)
  • Regensburger Tafel

 

Jugend- und Familienzentrum Kontrast der KJF Regensburg 

Dieses nun beinahe 20-jährige soziale Engagement mündete im Jahr 2012 in die Eröffnung des neuen Jugend- und Familienzentrums Kontrast. Hier bündeln sich nun verschiedene Angebote und Hilfestellungen an einem Ort: ein Jugend- und Familienzentrum, ein Stadtteilprojekt mit Schwerpunkt aufsuchender Sozialarbeit und eine Flüchtlingsberatungsstelle der Caritas. Das Jugend- und Familienzentrum Kontrast ist somit Anlaufstelle, Begegnungsstätte, kurz, ein dem Stadtteil entsprechendes interkulturelles Zentrum. Im Januar 2013 wurde im Jugend- Familienzentrum Kontrast ein Familienstützpunkt eingerichtet.